Viele Menschen Anfang 30 stellen sich die Frage, ob es sich lohnt, in diesem Alter eine Immobilie zu kaufen. Man hat vielleicht schon ein paar Jahre Berufserfahrung gesammelt, ist bereit sich niederzulassen und verfügt idealerweise auch noch über die erforderlichen Mittel in Form eines Eigenkapitalanteils in ausreichender Höhe, wird vielleicht sogar noch von den Eltern unterstützt. Doch welche Vorteile und Nachteile hat der Kauf von Wohneigentum in jüngeren Jahren?
Vorteile
Je nach dem, welche persönlichen Ziele Sie verfolgen, etwa die Gründung einer Familie inklusive Erwerb eines Eigenheims oder auch die Sicherung der eigenen Altersvorsorge in Form einer Eigentumswohnung, sollte die Wahl der Immobilie entsprechend angepasst werden. Grundsätzlich lohnt sich der Erwerb einer Immobilie in einer städtischen Umgebung oder sogar einem Ballungszentrum bzw. einem Vorort immer, denn diese lässt sich in aller Regel sehr gut vermieten und trägt sich mit einer geschickten Finanzierung nahezu selbst. Nachdem die Immobilie abbezahlt ist, generiert diese ein schönes Passiveinkommen, was gerade im Alter unter dem Gesichtspunkt der fallenden Renten sehr willkommen ist. Insgesamt sind Sie bei einer eigenen Immobilie in guter Lage immer noch voll flexibel und können jederzeit den Wohnort wechseln und diese vermieten. Gerade, wenn Sie die Immobilie nicht selbst bewohnen möchten, können Sie viele Posten beim Kauf und später bei der Instandhaltung steuerlich absetzen.
Abzuraten ist jedoch vom Kauf einer Immobilie in strukturschwachen Regionen, zumindest in jungen Jahren, denn diese lassen sich im Falle eines Falles nur schwer vermieten bzw. verkaufen. Wenn Sie die Immobilie für die Eigennutzung (auch in strukturschwachen Regionen) erwerben, sollten Sie dies unter dem Gesichtspunkt tun, dass sich die Finanzierung bei Ihrem Wegzug nicht durch Mieteinnahmen selber trägt, sondern Sie meistens aufstocken müssen. Der Immobilienkauf mit Anfang 30 hat den großen Vorteil, dass Sie länger Zeit haben, das Immobilien Darlehen abzubezahlen und sehr wahrscheinlich bis zur Rente schuldenfrei sind, was ein klarer Pluspunkt gegenüber älteren Immobilienkäufern ist. Immobilien sind darüber hinaus sehr sichere Wertanlagen, die einen nachhaltigen und Generationen übergreifenden Vermögensaufbau für Ihre Familie garantieren.
Nachteile
Mit dem Kauf einer Immobilie Anfang 30 binden Sie sehr viel Eigenkapital in Wohneigentum. Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass es weitaus schnellere und auch lukrativere Investitionskanäle gibt, die Ihnen bessere Rendite verschaffen können als Immobilien. Die Möglichkeiten auf dem Kapitalmarkt für willige Investoren sind heute auch bei geringen Beträgen schier unendlich. Doch diese Investitionsmöglichkeiten sind eben auch risikoreicher und weniger nachhaltig als Wohneigentum. Zudem verpflichten Sie sich über mehrere Jahre hinweg, einen relativ starren Zahlungsplan zu verfolgen, der wenig Spielraum für Abweichungen bietet, daher ist es wichtig, dass Sie zu 100 % hinter Ihrem Vorhaben stehen. Sie sollten sich auch nur die Immobilie leisten, die Sie auch abbezahen können, ohne sich über die Maße einschränken zu müssen. Generell gilt, dass die monatliche Rate inkl. Hausgeld, Instandhaltungskosten, etc. maximal Ihre aktuelle Kaltmiete plus 30 % betragen sollte.
Ein Jahresurlaub, neue Kleidung, Familienausflüge und angemessene Geschenke sollten ebenso drin sein wie die Reparatur oder gar Neuanschaffung eines Autos oder Haushaltsgeräts, ohne dass Sie in ernst zu nehmende finanzielle Nöte geraten. Kleinere finanzielle Engpässe sind dagegen völlig normal. Beim Kauf einer Immobilie sollten Sie Ihren Lebensstandard aufrecht erhalten können bzw. diesen nur wenig einschränken müssen, da das Eigenheim ansonsten unter Umständen zum Sorgenkind mutieren kann und für viel Unzufriedenheit sorgt.